Zahlen zum 3. Quartal 2016: Konzernumbau greift – Kennzahlen deutlich positiv

Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen deutlich verbessert auf EUR 12,3 Mio. (Q3 2015: EUR -4,9 Mio.)

  • Konzernjahresfehlbetrag erheblich verringert EUR -0,4 Mio. (Q3 2015: EUR -14,7 Mio.)
  • Konzernumsatz bei EUR 192,1 Mio. (Q3 2015: EUR 208,4 Mio.)
  • Free Cashflow um EUR 11,4 Mio. auf EUR -19,3 Mio. verbessert (Q3 2015: EUR -30,7 Mio.)

München, 18.11.2016 - Im Dezember 2015 verabschiedete der Vorstand der Gigaset AG einen weitreichenden Konzernumbau, der das Unternehmen auf Basis verschiedener Effizienz-, Produktions- und Personalmaßnahmen auf Kurs für die Markt- und Wettbewerbsherausforderungen in einem sich verändernden Markt bringen sollte. Der Vorstand folgte dabei einem Drei-Punkte-Plan mit dem Ziel, Gigaset mittel- und langfristig wieder zu profitablem Wachstum zurückzuführen. Bereits zum Halbjahr 2016 konnte der Vorstand mitteilen, dass Gigaset in die Gewinnzone zurückkehrt.

Die Finanzkennzahlen der Gigaset im dritten Quartal 2016 belegen erneut den positiven Trend, in dem sich das Unternehmen befindet. So verbesserte sich das Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen deutlich auf EUR 12,3 Mio. (Q3 2015: EUR -4,9 Mio.), während sich der Konzernjahresfehlbetrag um EUR 14,3 Mio. auf EUR -0,4 Mio. erheblich verringerte (Q3 2015: EUR -14,7 Mio.). Auch der Free Cashflow verbesserte sich um EUR 11,4 Mio. auf EUR -19,3 Mio. (Q3 2015: EUR -30,7 Mio.).

"Der Konzernumsatz fällt zwar bedingt durch die allgemeine Marktsituation geringer aus als im Vorjahresvergleichszeitraum", so Gigaset Finanzvorstand Hans-Henning Doerr, „Insgesamt lassen sich jedoch über alle wichtigen Kennzahlen hinweg die positiven Tendenzen ablesen. Dazu haben insbesondere die Entwicklung des Personalaufwands im Kontext der Restrukturierung und die Entwicklung der sonstigen Aufwendungen aus dem Kerngeschäft beigetragen. Das Restrukturierungsprogramm greift somit wie geplant und gibt uns den Handlungsspielraum, den wir brauchen, um neue Produkte und Lösungen erfolgreich zu positionieren.“

Bilanzsumme bei EUR 213,0 Mio.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Umsatzentwicklung im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016 zwar um 7,8 % rückläufig, allerdings wich das Rohergebnis (dargestellt als Umsatz minus Materialaufwand) lediglich um 2,8 % ab, da Gigaset in 2016 in erheblichem Umfang auf Umsätze mit negativem Rohergebnis verzichtete.

Die gesamtheitliche Abweichung ist vor allem durch den mit 12,3 % auch im dritten Quartal rückläufigen Markt für Schnurlostelefone bedingt, in dem Gigaset nach wie vor einen sehr guten Marktanteil von 33 % im EU6-Raum verteidigt. Entsprechend beträgt die Bilanzsumme des Konzerns zum 30. September 2016 rund EUR 213,0 Mio. und ist im Vergleich zum 31. Dezember 2015 um circa 3,7 % rückläufig.

Free Cashflow um EUR 11,4 Mio. verbessert
Im abgelaufenen Quartal hat der Gigaset Konzern einen Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR -11,4 Mio. (Vj. EUR -21,3 Mio.) zu verzeichnen. Der negative Free Cashflow ist im dritten Quartal saisonbedingt. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Free Cashflow trotz um 7,8 % niedrigerer Umsatzerlöse verbessert werden. Dies resultiert vor allem aus der verbesserten Ertragssituation sowie auch einem saisonbedingt geringeren Aufbau von Vorräten sowie einer geringeren Abnahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit beträgt EUR -7,8 Mio. und liegt damit unter dem Vorjahresniveau in Höhe von EUR -9,3 Mio. Der überwiegende Teil der Investitionen des laufenden und vergangenen Geschäftsjahres betreffen Investitionen in das Anlagevermögen.

Der Free Cashflow beträgt damit EUR -19,3 Mio. gegenüber EUR -30,7 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Geschäftsverlauf nach Business Units

Umsatzerlöse in EUR Mio.

Q3 2016

Q3 2015

Veränderung

Consumer Products

157,9

168,4

-6,2 %

Business Customers

30,3

32,6

-7,1 %

Home Networks

1,2

2,7

-55,6 %

Mobile Products

2,9

4,7

-38,3 %

Gigaset Total

192,2

208,4

-7,8 %

Mit einem wertbezogenen Marktanteil von 33 % unterstreicht Gigaset auch im dritten Quartal 2016 seine Premiumposition im EU6 Raum, auch wenn dieser insgesamt um 12,3 % geschrumpft ist. Gegenläufig zeigte sich die Entwicklung in Frankreich und den Niederlanden. Hier konnte Gigaset eine gute Marktentwicklung im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielen. Aktuell steht der Marktanteil hinsichtlich der verkauften Einheiten in Frankreich bei 29 % und in den Niederlanden bei 40 % .

Im Bereich Business Customer mussten Umsatzrückgänge beim wichtigsten Großkunden hingenommen werden. Dennoch ist die Umsatzentwicklung im sonstigen Geschäft von Business Customers positiv. Im dritten Quartal ist diese im Vergleich zum 3-Monats-Zeitraum des Vorjahres um 3 % gestiegen. Dieser Anstieg ist auf eine positive Geschäftsentwicklung in den Niederlanden und Deutschland zurückzuführen. Auch die Umsatzrendite konnte, bedingt durch Optimierungen im Produktmix, verbessert werden.

Im Bereich Home Networks entwickelt sich Gigaset elements entsprechend dem Gesamtmarkt für Smart Home und bleibt damit unter den Erwartungen des Unternehmens. Produktpositionierung und Marketingstrategie werden auf das Thema Sicherheit ausgerichtet und sollen gemeinsam mit fortlaufenden Verbesserungen in der Gerätesoftware, den Cloud-Diensten und Applikationen Kundenbedürfnisse besser adressieren. Ein Zuwachs von 7 % bei den registrierten Nutzern im dritten Quartal 2016 kann als positiver Ansatz gewertet werden.

Über alle Geschäftsbereiche betrachtet, sank der Umsatz zwar um 7,8 %, allerdings konnte die Margenqualität verbessert und die Kosten erheblich gesenkt werden. Entsprechend verbesserte sich das Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen von EUR - 4,9 Mio. auf ein positives Ergebnis von EUR 12,3 Mio.

„Wir sind mit Blick auf unsere Prognosen und Ziele auf Kurs. Als wichtigen Erfolgsbaustein haben wir die Restrukturierung erfolgreich umgesetzt und gleichzeitig begonnen unser Geschäft effizienter und profitabler zu gestalten“, so Vorstandsvorsitzender Klaus Weßing. „Entsprechend können wir nun eine positive Entwicklung der entscheidenden Kennzahlen zum Jahresende vorlegen. Wir sind auf Kurs, der Konzernumbau gestaltet sich erfolgreich!“

Ausblick
Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens wird konsequent fortgesetzt. Das Unternehmen erwartet, dass sich der Marktrückgang im Kerngeschäft dieses Jahr verlangsamt. Da das Geschäft mit Schnurlostelefonen nach wie vor rückläufig bleibt, investiert Gigaset weiter in den Aufbau neuer, zukunftsträchtiger Geschäftsfelder und Produktgruppen. Diese werden zusätzliche Umsatzbeiträge liefern, die jedoch den marktbedingten Rückgang bei Schnurlostelefonen in diesem Jahr noch nicht vollständig kompensieren können. Der Vorstand der Gigaset AG hat aufgrund der aktuellen Entwicklung den Ausblick für das Geschäftsjahr 2016 erhöht. Das Unternehmen erwartet nun: 

  • Ein positives Ergebnis vor Steuern (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 2016 
  • ein EBITDA in Höhe von ca. 20 Mio. EUR sowie
  • einen positiven Free Cash Flow aus dem laufenden Geschäft, der lediglich aufgrund von Steuerzahlungen für vergangene Jahre leicht negativ sein wird.

Des Weiteren hat die Goldin Brand Ltd., Singapur, bislang ihre Rechte aus dem 2015 geschlossenen Vertrag zum Erwerb von Marken und Domains noch nicht ausgeübt und den Kaufpreis bislang nicht bezahlt. Die Markenrechte und Domains stehen bis zur Kaufpreiszahlung im Eigentum der Gigaset. Da die Kaufgegenstände noch nicht an die Käuferin übertragen wurden, zeigt Gigaset auch für das Geschäftsjahr 2016 keinen Ertrag aus der Markentransaktion. Dementsprechend wird der Ertrag in der Periode erfasst, in der beide Vertragspartner ihre Rechte ausgeübt und ihre Pflichten erfüllt haben.

Kennzahlen im Überblick

EUR Mio.

01.01.-30.09.2016

01.01.-30.09.2015[1]

Konzernumsatz

192,1

208,4

Ergebnis des Kerngeschäftes vor planmäßigen Abschreibungen

12,3

-4,9

Ergebnis des Kerngeschäftes nach planmäßigen Abschreibungen

-0,5

-20,5

Konzernjahresfehlbetrag

-0,4

-14,7

Free Cashflow

-19,2

-30,7

Ergebnis je Aktie (verwässert in EUR)

0,00

-0,11

EUR Mio.

30.09.2016

31.12.2015

Bilanzsumme

213,0

221,1

Konzerneigenkapital

1,9

17,9

Eigenkapitalquote (in %)

0,9

8,1

Mitarbeiterzahl

837

1.270

 


[1] Die Vorjahreswerte wurden aus dem Gesichtspunkt der Wesentlichkeit und in Anlehnung an den Konzernjahresabschluss korrigiert, da ein Markenverkauf, wie im Konzernjahresabschluss zum 31.12.2015 erläutert, nicht final realisiert werden konnte.

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